17.06.2017 Brand einer Freifläche auf dem Osser
Am Abend des 17. Juni bemerkten mehrere Bewohner aus Lam und Lohberg aufsteigenden Rauch auf dem Osser, im Bereich der Osserwiese. Sie verständigten daraufhin die Leitstelle Regensburg, welche um 19.11 Uhr die Feuerwehren Thürnstein-Schrenkenthal, Lam, Lohberg, Engelshütt, Haibühl-Ottenzell und Arrach, sowie den Kreisbrandrat Michael Stahl, den KBI Andreas Bergbauer und KBM Josef Pritzl alarmierte.
Aufgrund der bekannt schwierigen Zufahrtsverhältnisse wurde schon auf der Anfahrt festgelegt, dass nur die wasserführenden Fahrzeuge aus Lam und Haibühl-Ottenzell, sowie die örtlich zuständige FF Thürnstein-Schrenkenthal die Forststraßen von Lambach bis zum sogenannten Kornschlag befahren sollten. Die übrigen Fahrzeuge sammelten sich am Bereitstellungsraum in Lambach.
Während das geländegängige LF 10 der FF Thürnstein-Schrenkenthal bis kurz vor die Osserwiese fahren konnte errichteten die übrigen Kräfte die ca. 400 m lange Schlauchleitung vom Fortstraßenwendeplatz am Kornschlag. Die Ortsfeuerwehr verlängerte die Leitung bis zum Brandobjekt, einer etwa 150 m² großen Bodenfläche, zum Teil in steilerem Gelände. Aufgrund der anfangs nur im geringem Maße verfügbaren Löschwassermenge beschränkte sich die erste Brandbekämpfung auf die Ränder des Bodenbrandes, um ein weiteres Ausbreiten des Brandes zu verhindern. Da diese Ausbreitung jedoch zu befürchten war und in wenigen Stunden auch die Dunkelheit hereinbrechen würde veranlasste KBR Stahl die Alarmierung eines Hubschraubers sowie der Flughelfergruppe des Landkreises aus Thürnstein-Schrenkenthal zur Brandbekämpfung aus der Luft. Gleichzeitig wurden die Großtanklöschfahrzeuge aus Bad Kötzting, Thenried und Furth im Wald zur Verbesserung der Löschwasserversorgung alarmiert. Um die Absturzsicherheit der Einsatzkräfte im steilen und felsigen Gelände gewährleisten zu können beorderte die ILS auch die Bergwachtbereitschaften aus Lam und Furth im Wald zur Einsatzstelle. Zur Koordination der verschiedenen Hilfskräfte errichtete die UG-ÖEL unterhalb des Kolping-Ferienhauses in Lambach ihre Einsatzleitung. Die Tanklöschfahrzeuge und ein Traktor mit Güllefass übernahmen anschließend den Pendelverkehr vom Wanderparkplatz in Lambach zum inzwischen errichteten 15.000-Liter-Faltbehälter auf dem etwa 4 km entfernten Kornschlag. Sie wurden dabei von den Wehren aus Haibühl-Ottenzell und Thenried mit Wasser aus dem Lambach befüllt. Auf der Osserwiese selbst wurde als weiterer Pufferspeicher ein 5.000 Liter fassender Faltbehälter aufgestellt, der vom zwischenzeitlich eingetroffenen Polizeihubschrauber "Edelweiß 7" mit dem 400 Liter Bambi-Bucket aus der Luft befüllt wurde. Dieses wurde jeweils im Bereich des Ortsteils Himmelreich in Lam vom TLF 16/25 der FF Lohberg mit Wasser aufgefüllt. Die Flughelfergruppe des Landkreises übernahm dazu die notwendigen Arbeiten. Auch die Bergwachtbereitschaft Arnbruck wurde hierher beordert, um mit ihrem Tankanhänger die Treibstoffversorgung des Helikopters zu gewährleisten. Aufgrund des nun ausreichenden Löschwassers konnte der Brand endgültig abgelöscht und Glutnester mit Hilfe von Wärmebildkameras gezielt aufgespürt und bekämpft werden. Abschließend wurde noch Wasser vom Hubschrauber auf die Brandstelle abgeworfen und der Faltbehälter auf der Osserwiese nochmals vollständig gefüllt, um für eine spätere Nachkontrolle der Brandstelle eine ausreichende Löschwassermenge verfügbar zu haben. Gegen 23 Uhr konnten fast alle Kräfte die Einsatzstelle verlassen und bei einer abschließenden Besprechung im Bürocontainer der UG-ÖEL zeigte sich KBR Michael Stahl sehr zufrieden über den Verlauf dieses Einsatzes. Vorteilhaft war dabei die im Jahre 2006 durchgeführte, große Waldbrandübung, bei der auch der Brand im Bereich der Osserwiese angenommen wurde, so der KBR. Somit konnten sich die eingesetzten Kräfte in einigen Punkten an das damalige Handlungsmuster orientieren, speziell im Hinblick auf die Standorte der Pufferbehälter. Der Hubschraubereinsatz sei im Hinblick auf die anfangs nicht einschätzbare Brandentwicklung und der Tageszeit sinnvoll gewesen, der Ablauf habe perfekt funktioniert. Insgesamt sechs Mal habe der Hubschrauber sein Löschwasser auf den Berg transportiert. Der Polizeisprecher zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem professionellem Einsatzablauf. Eine Aussage hinsichtlich der Brandursache konnte er jedoch nicht geben. Anhaltspunkte für eine Brandstiftung gebe es keine, da aber Glasscherben im Bereich der Brandstelle gefunden wurden könnte auch eine Selbstentzündung nicht ausgeschlossen werden. Am Folgetag konnte durch den Einsatzleiter Konrad Kellner, Kommandant der FF Thürnstein-Schrenkenthal, in Erfahrung gebracht werden, dass sowohl bei einer Nachkontrolle in der Nacht sowie einer weiteren am frühen Morgen keine Glutnester mehr festgestellt werden konnten. Das Löschwasser aus dem 5.000 Liter Faltbehälter wurde zur Sicherheit noch auf die Brandstelle verteilt und die Gerätschaften zurückgebaut.